Marktstrukturen und -anteile in der deutschen Offshore-Windenergie


Seit einem Jahr wurden keine neuen Projekte vom BSH genehmigt. Die Antragsflut und das geänderte Genehmigungsrecht verzögern die Bearbeitung weiter und schaffen Unsicherheit. Es bestehen jedoch über dreißig Genehmigungen für Offshore-Windparks in deutschen Seegebieten. Diese müssen bei Nichteinhaltung der Bauzeitpläne zurückgegeben werden – die ersten theoretisch schon ab 2011.

Die Schiffs-/Hafenkapazitäten und die logistischen Abläufe erlauben derzeit lediglich einen jährlichen Umschlag und eine Errichtung von schätzungsweise max. etwa 180 Anlagen. (Berücksichtigt: Bremerhaven, Emden sowie anteilige Belieferung aus Esbjerg; Cuxhaven dient „nur“ als Fundamentlieferhafen)

Bei Beibehaltung des derzeitigen EEG-Vergütung wird es nach Ablauf des Sprinterbonus zu einem Rückgang der Zubauraten kommen. UK bleibt „Nummer 1“ in Europa in Bezug auf Vergütung und Förderung der Offshore-Windenergie.

Finanzierungen bleiben ein Faktor für Verzögerungen: Die Vergabe der KfW-Kredite ist bislang nicht erfolgt, sollte dies nicht in Kürze umgesetzt werden, bleibt die Finanzierung einiger Projekte weiterhin fraglich.

Werden keine Maßnahmen zur Beschleunigung des Netzausbaus getroffen, wird es beim Anschluss der Parks und der Übertragung ins Landesinnere weiter zu Verzögerungen und Kapazitätsengpässen kommen.

Szenario 1: „Inbetriebnahmedaten“
Dieses Szenario stellt die Inbetriebnahme-Daten – wie von den Projektentwicklern angegeben – dar (unrealistisch). Die Angaben der Projektentwickler liegen nur teilweise vor, daher ist die Gesamtsumme der Anzahl Anlagen/installierte Leistung geringer als in den anderen Szenarien. Ab späteren Zeitpunkten sind keine IBN-Daten ausgewiesen.

Szenario 2: „Zielumsetzung Bundesregierung“
Dieses Szenario tritt ein, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt werden.

  • Verabschiedung des KfW-Kreditprogramms
  • verkürzte/vereinfachte Genehmigungsverfahren
  • Netzanbindung und -ausbau wird schnell umgesetzt.
  • Diskussion über EEG-Novelle wird noch in 2011 beendet (Stauchungsmodell / Verlängerung Sprinterbonus).
  • Zubau der nötigen Infrastruktur wird bis 2014 umgesetzt (insb. Häfen)

Szenario 3: „Weiter verzögert wie bisher“
Dieses Szenario tritt ein, wenn die oben genannten Voraussetzungen überwiegend nicht erfüllt werden.

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